10 Fragen an Will Rolls

In unserem Format „Oberwasser“ nehmen wir uns die Zeit, mit Entscheidern sowie Spezialisten aus der Kommunikationsbranche zu sprechen und ihnen auf den Zahn zu fühlen. In Oberwasser werden substanzielle Insights zum Business und der Branche geliefert, von denen, die es genau wissen, wie Will Rolls.

  • Name: Will Rolls
  • Job / Firma: Creative Agency Partner, Meta
  • Mein Corona-Skill (Dinge, die ich während Corona gelernt habe): Ich habe gelernt, Sourdough Brot zu backen und habe viele Songs mit GarageBand aufgenommen. Und ich habe gelernt, mich bei Videocalls erfolgreich stumm zuschalten – ein Skill, von dem viele von uns früher nicht wussten, wie wichtig er sein kann.
Will Rolls
  1. Auf welcher Plattform hat man dich während des Lockdowns am meisten gefunden und welcher Content hast du dort konsumiert?
    Abgesehen von den Facebook-Plattformen, war ich etwas mehr auf Twitter unterwegs. Nicht, weil ich mehr zu tweeten hatte, sondern um auch dort den News-Cycle zu verfolgen.
  2. Wie bleibst du trotz Distanz beruflich und privat in Kontakt?
    Ich habe ein Facebook Portal-Gerät bekommen, was wunderbar ist. Es bringt Bildschirm und Webcam in perfekten Einklang und gibt meinen Videocalls ein ganz neues Gefühl von Präsenz. Durch das Gerät spüre ich eine Nähe zu Familie, Freunden und Kollegen, die ich von herkömmlicher Hardware nicht kenne.
  3. Seit Corona ist kein Tag wie der andere und Entscheidungen, die du gestern getroffen hast, sind heute schon wieder egal. Wie motivierst du dich dennoch jeden Tag aufs Neue?
    Mich motiviert es zu wissen, dass es irgendwann wieder eine ‘Rückkehr’ geben wird. Und dann möchte ich stolz sagen können, dass ich weitergekommen bin.
  4. Wie wird die Corona-Krise dein Arbeitsumfeld langfristig beeinflussen?
    Jede Reiseentscheidung wird in Zukunft kritischer beobachtet werden. Ich habe gelernt, dass nicht jedes Meeting eine Reise sein muss.
  5. Glaubst du, Deutschland hat Corona gebraucht, um den digitalen Wandel voranzutreiben?
    Ja, schon. Und ich habe gesehen, wie Deutschland konsequenter und strukturierter diesen Wandel vorangetrieben hat, als andere Länder.
  6. Wer ist dein „hidden Champion“ in der Corona Krise?
    Mein absoluter Hidden Champion sind die Service-Kollegen am Arbeitsplatz, die ich nun im Home Office sehr vermisse: die Mitarbeiter in der Kantine, die Reinigungsleute, unsere Security-Kräfte und die freundlichen Kolleginnen und Kollegen am Empfang. Es hat leider eine Situation wie Corona geben müssen, damit man endlich begreift, wie wichtig sie sind – sie sind mehr als nur Support; sie machen ein Unternehmen aus.
  7. Ist Corona für dich noch das bestimmende Thema oder sind Themen wie #blacklivesmatters, Trump oder der nächste Mallorca Urlaub wichtiger?
    Corona ist eine Linse, die andere Ereignisse wie #blacklivesmatter oder die Wahlvorgänge in anderen Ländern auf drastische Weise verdeutlicht hat. Ich finde es nur schade, dass in 2020 die Klimakatastrophe etwas aus den Schlagzeilen gerutscht ist. Das bleibt in meinen Augen eines der wichtigsten Themen.
  8. Glaubst du, Corona hat dich und uns alle kritischer gemacht?
    Es hat die Menschen ermutigt, ihre Kritik auszusprechen. Wichtig ist nur, dass jede Debatte sachlich und faktenbasiert geführt wird, und dass man bereit ist, seine Meinung gegebenenfalls zu ändern. Bezüglich der Kritik an Facebook finde ich es schade, dass teilweise die vielen guten Dinge, die unsere Plattformen geleistet haben, vergessen werden. Zum Beispiel haben wir mehrere Maßnahmen auf unseren Plattformen ergriffen, um den Menschen vertrauenswürdige Informationen zum Thema Coronavirus anzuzeigen. Und wir haben insbesondere kleineren Unternehmen dabei geholfen, die Herausforderungen der Corona-Pandemie zu meistern: mit Schulungen, Toolkits und nicht zuletzt unserem finanziellen Zuschussprogramm für 30.000 kleine Unternehmen weltweit. Wir sind uns im Klaren darüber, dass wir eine große Verantwortung tragen und nehmen diese sehr ernst. Wir wissen, dass wir nicht perfekt sind, aber wir arbeiten stetig daran, uns zu verbessern.
  9. Glaubst du, Marken / Firmen müssen jetzt auf diese Themen reagieren oder sollten sie es lieber ignorieren?
    Eine Zeit wie diese ist sehr schwierig zu ignorieren und viele Menschen erwarten – vor allem von großen Unternehmen – dass sie Haltung beziehen. Aber aus meiner Sicht muss sich nicht die komplette Kommunikation um diese Themen drehen – es liegen auch wieder bessere Zeiten vor uns.
  10. Dein Tipp, um Oberwasser in Zeiten von Corona zu behalten
    Mein Tipp ist es, sich immer ein kreatives Vorhaben zu suchen, auf das man sich freuen kann.