IKEA veräppelt Apple

Diese Steilvorlage konnte man sich bei IKEA nun wirklich nicht entgehen lassen: Die Präsentation des neuen Mac Pro, der ein optisch an eine Käsereibe erinnert, hat die bulgarische Werbeagentur von IKEA, „the smarts“, zu einer witzigen Kampagne verleitet. In dieser wird eine IKEA-Käsereibe namens iDEALISK mit dem Slogan „Designed for apples“ angepriesen.

Idealistische Preisgestaltung

Mit knapp über zwei Euro hat die IKEA-Reibe einen klaren Preisvorteil gegenüber dem Mac Pro, der mit reibeähnlichem Aluminiumgehäuse im Herbst auf den Markt kommt. Für saftige 5.999 Dollar – in der Grundausstattung.

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Für die Maximalversion mit ausgereiztem Speichervolumen und High-Tech-Bildschirm müssten sogar bis zu 50.000 Dollar berappt werden, wie das amerikanische Magazin „The Verge“ errechnete. Also wahrlich eine Investition für Idealisten. Deswegen auch IKEAs Wortwitz iDEALISK, mit kleinem „i“. Aber der Rechner wurde schließlich auch gemacht, „um Grenzen zu überwinden“ und „damit Pros ihre größten Ideen umsetzen können“, wie auf der Apple-Webseite vollmundig geworben wird.

Form follows function

„Für Kreativität ohne Einschränkung“ textet der Tech-Gigant weiter und „Funktion bestimmt Form“. Das ließ sich der DIY-YouTuber Winston Moy nicht zweimal sagen. Wie IKEA sprang auch er auf den Käsereibe-Zug auf und testete, ob das Mac Pro Gehäuse wirklich harten Pecorino Käse raspelt. Da der Rechner ja erst im Herbst erscheint, imitierte er dafür in einem aufwendigen Herstellungsprozess die ausgeklügelte Loch-Struktur der Gehäusevorderseite.

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Natürlich mit ernüchterndem Ergebnis. Dennoch wird der neue Superrechner wohl mit der Käsereibe-Assoziation leben müssen – ähnlich wie sein Vorgänger, welcher aufgrund optischer Ähnlichkeit von der Community liebevoll mit dem Spitznamen „Mülleimer“ bedacht wurde. Die Käsereibe-Gedankenverbindung machte auf jeden Fall schnell in den (Sozialen) Medien Furore.

Faible für wortwitzige Foppereien

Dass man bei IKEA eine Schwäche für wortwitzige Produktreferenzen hat, musste Apple schon vor zwei Jahren nach dem Release des iPhone 8 erfahren. Seinerzeit zogen Kreative der schwedischen Agentur Acne weltberühmte Apple Slogans durch den Kakao mit innovativen Ideen zum kabellosen iPhone Aufladen mittels IKEA-Produkten. Auch Siri wurde darin zur Lampenauswahl befragt und als finale Pointe schloss der Slogan-Reigen mit „One more thing … It’s also a lamp“. Auch das spanische Designerlabel Balenciaga musste sich eine IKEA-Verulkung gefallen lassen. Woran die Luxusmarke allerdings nicht schuldlos war, hatte man sich für die Balenciaga-Bag „Arena“ doch stark von IKEAs blauer Plastiktasche „Frakta“ inspirieren lassen. So konterten die Schweden mit Augenzwinkern und klärten in einer humorvollen Retourkutsche detailliert auf, wie man eine echte IKEA-Frakta von einer Designer-Kopie unterscheidet.

Hypes im Sonderangebot

Doch nicht nur Produkt-Steilvorlagen, auch das Aufspringen auf mediale Hypes beweisen den Sinn für Humor und die Schlagfertigkeit des schwedischen Möbelgiganten. Als jüngst das erste Foto eines schwarzen Lochs für Aufregung sorgte, ließ IKEA verlauten, das Ur-Foto vom Loch gemacht zu haben. So lichtete eine Kreativkampagne von Saatchi & Saatchi den schwarzen IKEA-Teller „Dinera“ mit einem schimmernden Lichtrand im schwarzen Nichts schwebend ab und bewies abermals vergnügten Pragmatismus, da man für das schwarze Ikea-Loch keine 55.000 Lichtjahre reisen muss, sondern einfach nur in die nächsten Ikea Filiale.